Das Hotel "Deutsches Haus"

Die hier gezeigte Ansicht zeigt das Hotel "Deutsches Haus" um 1900. Strom oder Telefonleitungen gab es zu der Zeit noch nicht. Wusterhausen erhielt im Jahre 1908 sein eigenes Elektrizitätswerk. Auf der linken Seite der Bahnhofstrasse erkennt man das Haus mit dem Geschäft der Firma Schulz . Heute steht dort das Haus der ehemaligen Zweigstelle der Staatsbibliothek der DDR. Dort wurden sämtliche Zeitschriften der DDR und auch der "Stern" und "Spiegel" auf Microfilmen gespeichert.


Im Jahre 1913 gehörte das Hotel dem Hotelier Robert Münchmeier. Danach übernahm der Hotelier Carl Trapp das Hotel. Später gehörte es der Familie Laue.(siehe Speisekarte im unteren Teil) Danach übernahm Herr Hacker das Hotel und betrieb im unteren rechten Hausflügel eine "Broilerbar" in der es doch tatsächlich, für 50 DDR-Pfennige, eine Geflügelsoljanka "nach Art des Hauses" gab. Das sind doch echte Kapriolen der HO-Küche! Lange Zeit stand das Haus leer und der Saal wurde durch den Gartower Gastronom Stubba für Discoveranstaltungen genutzt. Nach der Wende übernahm die Familie Schmidt den Betrieb und sanierte das Haus komplett. Heute wird es vom Hotelier Dennis Bohnet betrieben.


Im Jahre 1930 gehörte das Hotel schon dem Hotelier Karl Trapp. Zu diesem Zeitpunkt hat auch schon das Telefon und der elektrische Strom in Wusterhausen Einzug gehalten. Auf der Rückseite der Karte ist folgender Text zu lesen: "....unser Wägelchen läuft wie eine Biene. Onkel Emils Wagen hält aber mit, obgleich wir immer 60-65 km drauf hatten!...."Ob es wohl das Wägelchen auf dem Bild war? Aber schon in den 30er Jahren legte man keinen Wert auf schöne Fachwerkfassaden, denn auf diesem Bild ist die Fassade leider schon verputzt, wie viele Hausfassaden heute noch in Wusterhausen!

Die Tochter Karl Trapps, Frau Elisabeth Laue übernahm dann den väterlichen Betrieb

Das waren noch kulante Preise in Mark der DDR und bei "Laues" gabs immer gutes Essen! Und es wurde getanzt im Saal, welcher heute Hotelzimmer beherbergt. Solch "große Tanzabende" nennt man jetzt "Ü30-Party" (Ü30=über 30 Jahre)! Hierbei ist zu bemerken, daß der Saal noch immer in seinem Ursprungszustand erhalten ist. Inclusive der alten Kohleheizöfen, welche dem alten Saal nach wie vor das Originalflair bescheren!

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