Hinterm Rathaus

Wie soll man nun am besten die verschiedenen Ansichten beschreiben? Bei allen Blickweisen, auch in den Rubriken "Marktzeile links" und "Marktzeile rechts" wird davon ausgegangen, daß man auf der Rathaustreppe steht und in Richtung "Berliner Straße" sieht. Deshalb wurde diese Rubrik auch"Hinterm Rathaus" genannt. Fangen wir mit dem ersten Bild an.Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1950 und zeigt das Gebäude in dem früher die Stadtbibliothek untergebracht war. Zu diesem Zeitpunkt beherbergte das Haus das Schreibwarengeschäft der Firma Grommadis. Vorher wurden dort Uhren repariert und verkauft. Ebenfalls betrieb die Firma Grommadis einen Taxibetrieb. Daneben ist noch das alte Haus des Kürschnermeisters Herrmann Hans zu sehen und rechts daneben befand sich die Bäckerei Emil Schulz. Dieses Gebäude existiert heut leider nicht mehr. Wenn man bedenkt, daß an der Ecke Bochertstrasse/St.Petri-Strasse die Bäckerei Siemer, in der heute Lebensmittel verkauft werden, ihr Domizil hatte, dann wird deutlich wie viele Bäckereien in Wusterhausen dicht nebeneinander ihr Auskommen hatten.

Hier diese Ecke aus einem anderen Blickwinkel


Die Aufnahme aus dem Jahre 1965 zeigt das Gebäude nochmal aus einer anderen Perspektive. Die Stadtbibliothek ist schon in das Gebäude gezogen. Nach der Wende zog die Stadtbibliothek aus und es wurde ein Geschenkartikelgeschäft in dem Laden betrieben. Im linken Bildrand erkennt man den Rathausanbau in dem früher das Stadtgefängniss und die Feuerwehr untergebracht war. Aus diesen Toren fuhr damals die Feuerwehr zu ihren Einsätzen. Heute werden die Räumlichkeiten von der Stadtverwaltung als Garagen genutzt. Das Eckhaus in der Bildmitte ist das Wohn- und Geschäftshaus des Tischlermeisters Emil Schmidt, mehr dazu weiter unten.


Nachdem das ehemalige Bibliothekgebäude lange Zeit leerstand, fand sich endlich ein junger Wusterhausener der dem Gebäude wieder zu seinem alten Glanz verhalf und es sanierte. Heiko Schramm "wagte" das Abenteuer einer Denkmalsanierung. Das tolle Ergebnis kann man im folgenden Bild aus dem Jahre 2005 betrachten. Rechts neben dem Haus ist das sanierte Geschäftshaus des Kürschnermeisters i.R. Herrmann Hans zu sehen.


Die nächsten Bilder zeigen das Gebäude der ehemaligen "Sarg- und Möbeltischlerei-Emil Schmidt". Diese Aufnahmen zeigen nochmals wie man wirkliche Schmuckstücke für das Stadtbild schaffen kann. Am 20. Dezember wurde das Haus im Rahmen des Weihnachtskalenders der AG "historischer Stadtkerne" seinem neuen Besitzer, der Wusterhausener Wohnungsbaugesellschaft, übergeben. Das erste Bild stammt aus dem Sommer 2005, die Sanierungsarbeiten haben begonnen. Die Tischlerwerkstatt befand sich im Anbau des Hauses in der Neuen Poststrasse (nicht eingerüsteter Teil)


Und so präsentiert sich das Gebäude den Einwohnern und Gästen im Dezember 2005. Wusterhausen hat ein ein Stück Geschichte vor dem Verfall gerettet. Mögen noch viele solcher positiven Veränderungen das Stadtbild Wusterhausens in der Zukunft prägen! Was nützt der Stadt das neue "Wohngebiet im Birkenweg", wenn die Innenstadt zerfällt und voll von Baulücken ist?

Passend zur feierlichen Einweihung des Hauses diese Grußkarte:

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