Winterzeit

Die folgenden Bilder zeigen unsere altehrwürdige Stadt, wenn der Winter sein weißes Kleid über ihre Dächer gelegt hat. Eine ruhigere Athmosphäre kehrt in die kleine Stadt ein, denn die Autos fahren langsamer und die Fußgänger laufen vorsichtiger.Das Krähen der Hähne und das Bellen der Hunde ist deutlicher hörbar! Der sonst so stressige Alltag läuft etwas gemächlicher ab und die Stadt zeigt sich in ihrem tollen weißen Winterkleid!

Eine wirkliche Rarität stellt diese Lithografie aus dem Jahre 1898 dar. Es zeigt eine Draufsicht auf die Berliner Straße in Richtung Rathaus. Rechts ist das alte Postgebäude zu sehen und links an den Tannen befindet sich der Friedhof.

Seltenheit!!!

Die hier gezeigte Aufnahme stammt etwa aus dem Jahr 1944.


Folgende Aufnahme ist wohl sicherlich als eine der schönsten und gelungensten Wusterhausener Winterfotographien anzusehen, welche in den 60er Jahren entstanden ist. Dieses Foto wurde durch den verdienten Ortschronisten Gerhard Fenske gemacht. Auch Pferdegespanne prägen zu dieser Zeit noch das Stadtbild!


Zu etwa der gleichen Zeit dürften die folgenden Bilder entstanden sein, denn sie zeigen wie hart die Winter in den 60er/70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gewesen sein müssen.

Schneeräumung auf dem Markt in den 60er-Jahren! Der Markt ist aufgrund der Schneemassen nicht mehr befahrbar.

Im linken Bildrand sind nochmal die unverputzten Fassaden der Bauernhäuser am Markt zu sehen. Das Geschäftshaus des Uhrmachermeisters Schleiff stehr ebenfalls noch zwischen der "KONSUM"-Drogerie und dem ehemaligen Hotel "Stadt Berlin".


Selbst im Katastrophenwinter von 1979 macht die Stadtkirche noch eine gute Figur. In diesem harten Winter wäre die damalige "DDR" fast wirtschaftlich zugrunde gegangen! Denn dieser Winter hat der sogenannten "sozialistischen Volkswirtschaft" die Grenzen des Machbaren gezeigt. Dazu muss gesagt werden, daß die DDR Energieträger wie Steinkohle, Erdöl und Erdgas für teure Devisen kaufen musste. Der sogenannte "große Bruder" (die "UdSSR" oder heute: "Russland") lies sich die Erdöl- und Erdgaslieferungen in "weltmarktüblichen" Preisen, also in Dollar bezahlen. Der einzige Energieträger den die DDR besaß war die Braunkohle in der Lausitz. Damals wurden sogar Strafgefangene und Soldaten der "Nationalen Volksarmee" eingesetzt um die durchgefrorene Braunkohle abzubauen damit die DDR überhaupt noch überleben kann! Durch Kredite aus der Bundesrepublik wurde aber das "Überleben der DDR" weiter hinausgezögert, denn westliche Wirtschaftsexperten hatten in diesem Winter schon das Ende der Deutschen Demokratischen Republik vorausgesagt! (Zitat: Egon Bahr, SPD)


Das gleiche Bild nochmal aus einer anderen Perspektive, man achte auf die Straßenbeleuchtung.


Fast aus dem selben Blickwinkel wurde dieses Foto gemacht. Im Vordergrund ist noch das Giebelhaus der Familie Ortmann zu sehen! Heute "ziert"diese Ecke ein Neubaublock! Im mittleren linken Bildrand ist das ehemalige "Hotel zum schwarzen Adler" zu erkennen. Diese Aufnahme kann man zu Recht "KLEINSTADT-IDYLLE" nennen!


Kommen wir nun zu einer Aufnahme aus dem Jahre 2004. Die Winter sind schon lange nicht mehr so extrem kalt und hart. Der Winter des Jahres 2004 war auch eher mild, so wie die vorangegangenen Winter. Minus 8 Grad waren "Spitzenwerte"! Am 24.12.2004 fotographierte Ortschronist Gerhard Fenske dieses schöne Wusterhausener Motiv um 17.30, als jedes Wusterhausener Kind auf den Weihnachtsmann wartete.


Am 4. Advent des Jahres 2005 präsentiert sich folgendes Bild:


Auch die Domstrasse, der "Mühlenhof" und der ehemalige "Märkische Hof" bekommen von der "weißen Pracht" Anfang Dezember 2005 etwas ab. Fragt sich nur wann die "Edis" die absolut häßliche Trafostation verschönert oder entfernt?


Nur ein paar Wochen später, im Januar 2006 kam der Frost mit aller Macht und bescherte den Wusterhausenern einen dick zugefrorenen See! Nachttemperaturen von bis zu minus 20 Grad ernöglichten eine dicke Eisschicht, so wie sie schon lange nicht mehr auf dem Klempowsee war!


Verschlafen trotzen die wiederaufgebauten Bootshäuser dem dicken Eis!


"Winterruhe" bei minus 20 Grad, dickstem Eis und schönstem Sonnenschein, so wie es die Wusterhausener schon lange nicht mehr erlebt haben. Gezwungenermaßen müssen auch die verbliebenen 2 Boote der Fahrgastschiffaht "Dentler" eine Zwangspause einlegen.


Die tiefen Temperaturen und der Schneefall, ermöglichen auch solch schöne Ansicht auf unsere altehrwürdige St.Peter-und Paulskirche, am 20. Januar des Jahres 2006!


Auch die Stadt ist tief verschneit und hat ihr schönstes Wintergewand angelegt!


Schlittschuhläufer ziehen ihre ersten Bahnen!


Idylle an der Seemühle im Januar 2006.


Sonnenuntergang an der Dossebrücke im Januar 2006


Im Winter 2010/11 hatte die Stadt den bisher schönsten Weihnachtsbaum zu den Festtagen!

Bei bestem Winterwetter, gelang es dem Webmaster diese beiden

stimmungsvollen Aufnahmen zu machen.

Weihnachten 2010

.....welch ein toller Baum!!!

der schönste Lichterbaum bisher!

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Meine Erinnerungen an den Katastrophenwinter 1978/79

Zu diesem Zeitpunkt war ich als 8jähriger Knirps in den Winterferien, bei meiner Oma, in dem kleinen Prignitzdorf namens Quizöbel. Am Silvestertag des Jahres 1978 sanken die Temperaturen innerhalb einer Stunde auf ca.minus 15 Grad Celsius! Es begann zu schneien und das kleine Prignitzdorf war komplett von jeglichem Busverkehr abgeschnitten, so daß es keine Möglichkeit gab von dort wieder zurück nach Wusterhausen/Dosse zu kommen.
Also setzten sich meine Eltern in den Trabant und versuchten es auf eigene Faust. Bis nach Glöwen (an der Eisenbahnstrecke B-HH gelegen) sind sie noch gekommen, also bis auf 10 Kilometer in die Nähe des kleinen eingeschneiten Prignitzdorfes und dann war Schluss. Die Nationale Volksarmee war damit beschäftigt, die Straße von den 3 meterhohen Schneeverwehungen zu befreien. Nix ging mehr und meine Eltern mussten unverrichteter Dinge wieder umkehren, mein Heimweh wurde natürlich immer größer.
4 oder 5 Tage später fuhr dann endlich ein Bus nach Wittenberge. Von dort fuhr dann auch glücklicherweise ein Zug in Richtung Berlin mit Zwischenstop in Neustadt/Dosse.
Als meine Oma und ich in Neustadt angekommen waren, mussten wir nur noch einmal, nach einer fast 12stündigen Zugfahrt für eine Luftlinienentfernung von nur 40 km (!!!), in die "Ferkeltaxe" in Richtung Pritzwalk umsteigen.
........aber wo war der altbekannte rote 772er Triebwagen???
Stattdessen stand eine große schwarze Dampflok mit Schneepflug und zwei 2.-Klasse-Personenwagen der "Deutschen Reichsbahn" am Bahnsteig.
Dies war schon sehr verwunderlich.(???) Plötzlich aber wurde aus dem ziemlich unglücklichen Kind eines der glücklichsten Kinder der Welt, denn als ich meinen Vater aus der Lok schauen sah, da war all mein Heimweh vergessen und die Freude war riesig groß. Natürlich durfte ich vorne auf der Lok mitfahren und so hatte die Schneekatastrophe für mich persönlich doch noch ein schönes Ende. :-)))
Die Strecke von Neustadt/Dosse nach Pritzwalk war damals zu verschneit, als das es die gute alte "Ferkeltaxe" geschafft hätte bis nach Pritzwalk durchzukommen. So entschloss man sich 2 Reichsbahnpersonenwagen der 2.Klasse vor eine Dampflokomotive der Baureihe 50.35, versehen mit einem Schneepflug, zu spannen um den Personennahverkehr, auf der Strecke Neustadt/Dosse-Pritzwalk aufrecht zu erhalten. Dies war auch für meinen Vater ein eher ungewöhnlicher Dienst, denn die Beförderung von Personenzügen war eher die Ausnahme für die Lokführer der kleinen Einsatzstelle Neustadt/Dosse, welche zum Bahnbetriebswerk Wittenberge gehörte. Durch die Personale der Einsatzstelle Neustadt/Dosse (EST-NsD) wurden gewöhnlich meist Güterzugleistungen erbracht.
Wusterhausen/Dosse wurde zeitweise durch die Nationalen Volksarmee versorgt. Mit Panzern und anderen Kettenfahrzeugen wurde Brot und Wasser an die Haushalte geliefert, da die städtische Wasserversorgung aufgrund des Frostes zusammengebrochen war. Das Konsumbrot wurde durch die "NVA" im Stadtsaal angeliefert und verteilt, da die eigentlich robusten Lieferfahrzeuge der Marke "IFA-W 50" der Konsumgenossenschaft und der HO nicht durch die tief verschneiten Straßen kamen.

Dies sind meine Erinnerungen an den Katastrophenwinter des Jahres 78/79, an dem ich gerade die 2.Klasse besuchte.

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